Leas PoV
„Wenn
du jetzt gehst Lea!“ rief Mama mir hinterher als ich mit meinen
gepackten Sachen die Haustür verließ. Ich würde sagen es gab ein
paar Problemchen zu Hause und ich musste notgedrungen das Haus
verlassen. Am Anfang wusste ich nicht so recht wohin ich sollte, in
einer neuen Stadt mit einer neuen Familie und keiner einzigen Person
die ich kenne. Also rief ich meinen Freund an der mich abholen
sollte, doch Begeisterung klang anders. Am ende hörte ich noch ein
brummiges „okay“ und noch an dem selben Abend traf ich ihn an der
Eisdiele die meinem Stiefvater gehörte. Nach einem Kuss, einer
Umarmung und einer ausführlichen Erklärung, wie es überhaupt dazu
kam, ging es auch schon los zurück nach Berlin. Wie ich das alles
vermisst habe, die Sonne und den Fernsehturm, die Alexanderplatz und
vor allem mein Freund Marcel.
Wir
sind schon seit knapp einem Jahr zusammen und haben schon sehr viel
erlebt und durchgestanden, unter Anderem auch den Umzug von meiner
Mutter Karla meinem rauhaar Dackel Pino und Mir nach Neuseeland.
Wieso
ich nicht gleich in Berlin geblieben bin weiß ich nicht so recht,
wahrscheinlich weil ich fest daran glaubte das alles nur ein Traum
ist und meine Mutter sich gleich wieder von Tom meinem Stiefvater
trenne würde. Falsch gedacht! Das ging jetzt schon 2 Jahre so mit
ihnen und dann der Entschluss, es geht nach Neuseeland. Gefragt wurde
ich natürlich nicht, wieso auch „was hat eine 15 Jährige schon
groß zu verlieren?“. Nach dieser Frage hätte ich meiner Mutter an
den Hals springen können, denn für mich war es eine ganze Menge:
mein Freund, meine Großeltern, meine Freunde und die Erinnerung an
meinen Vater der vor 6 Jahren bei einem Unfall ums Leben kam, aber
das interessierte Mama natürlich nicht. Für mich ist bei dem Umzug
eine Welt untergegangen, also um so besser das ich nun wieder nach
Hause kann.
Als
wir in Berlin ankamen war ich überglücklich und hätte heulen
können vor Freude was ich jedoch versuchte zu unterdrücken. Ich
warf einen Blick auf mein Handy, 17 Anrufe in Abwesenheit und alle
von meiner Mutter.
Ob ich
sie zurück rufen soll? Ich war mir echt nicht sicher und nachdem mir
Marcel während der ganzen Fahrt erzählt hat das es meine Mutter ist
und sie das Recht hat zu wissen wo ich bin dachte ich mir tue ich ihm
den gefallen und rufe sie an. Es dauerte nicht lang als meine Mutter
auch schon abhob und meinen Namen in das Telefon schrie. „Leaaaaaaa!
Wo bist du komm sofort nach Hause.“ Ich wusste nicht so recht was
ich ihr erzählen sollte. Ich kann ja nicht einfach sagen „Tut mir
leid du hast genervt ich bin zurück nach Berlin gefahren.“ Also
erzählte ich ihr das ich an einer Ferienfahrt nach Berlin
teilgenommen habe und am Ende der Ferien wieder zu Hause sei.
Ob sie
es mir geglaubt hat ist mir relativ egal, Hauptsache sie lässt mich
endlich in Ruhe. Da Marcel schon 18 ist und in einer eigenen Wohnung
lebt hatte ich kein Problem eine Unterkunft zu finden, im Gegenteil
er freute sich echt mich wieder bei ihm zu haben. Wir verbrachten
einen schönen Abend und hatten jede Menge Spaß zusammen. Doch
leider hatte ich ein komisches Gefühl bei der Sache, er war anders
als früher, er war verstellt, irgendwas muss vorgefallen sein
während ich weg war. Fragen wollte ich dann lieber doch nicht,
vielleicht liegt es daran das es ungewohnt ist das ich wieder da bin.
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